Die Blüte der Cannabispflanze
Wir haben schon erklärt, dass die Cannabispflanze in der Regel eine zweihäusige Pflanze ist, aber manchmal in seltenen Fällen auch zwittrig werden kann.
Die männlichen Pflanzen produzieren Pollen und die weiblichen produzieren die beliebten Blütenkelche und Samen.
Von Natur aus ist Cannabis eine einjährige Pflanze, die fleißig Samen produziert um ihren Lebenszyklus erfolgreich abzuschließen.
In der Natur ist der Herbst im Regelfall, die Jahreszeit wo Cannabis blüht.
Nach den langen, intensiven Sommertagen veranlassen die kurzen, kühleren Herbsttage die Pflanze zum blühen.
Man kann sagen, dass die Blütephase die wohl spannendste Phase ist wo es viel zu beobachten und zu bewundern.
Die Biochemie sowie das Wachstumsmuster zeigen klare Veränderungen.
Die Blätter hören langsam auf Blattfinger auszubilden, die Stängel strecken sich, die Cannabinoid-Produktion verlangsamt sich erst ehe sie richtig Gas gibt.
Außerdem bilden sich die Blüten zu anfangs sehr schnell aus und werden dann immer langsamer je größer sie werden.
Auch die Nährstoffbedürfnisse der Pflanze verändern sich vom Wechsel der Wachstumsphase in die Blütephase.
Der vegetative Impuls tritt in den Hintergrund, dafür vermehrt sich die Konzentration auf die Blütenproduktion.
Das grüne Blattwachstum verlangsamt sich.
Die Pflanze nimmt nun auch mehr Phosphor und Kali auf.
Die meisten Grower steigen in der Blütephase zu einem extra Blütedünger mit erhöhten Phosphor und Kali-Werten um.
Die Erde sollte vor dem Düngerumstieg an zwei bis drei Tagen gespült werden mit klarem Wasser.
Das Ende eines Lebenszyklus der Cannabispflanze zeigt sich bei Weibchen und Männchen unterschiedlich.
Wenn die weiblichen Pflanzen bestäubt werden, bilden sie in ihren Blüten eine Menge Samen.
Sie haben so ihren Lebenszyklus vollendet und beginnen langsam abzusterben.
Bei den männlichen Pflanzen ist der Lebenszyklus vollendet, wenn sie ihre gesamten Pollen abgeworfen haben.
Im Indoor-Bereich leitet man die Blütephase mit einer veränderten Licht und Dunkelperiode ein.
Sie benötigen nun mehr Stunden der Dunkelheit um sich umzustellen.
Bevorzugt wird die 12/12 Periode bei den meisten Growern.
Im Grunde funktioniert diese Methode bei den meisten Sorten.
Die Ausnahme machen da manchmal sehr lang blühende reine Sativa-Sorten.
Die Düngung ist mit dem Phosphor und Kalihaltigen Attributen ein Vorteil in der Blütephase.
So sorgt man dafür, dass ältere ungenutzte Blätter vergilben und die Blüten stark anschwellen und harziger werden.
In der Regel nehmen die Pflanzen in der Blütephase auch etwas weniger Wasser auf als in der vegetativen Phase.
Man sollte bei der Wasserzufuhr exakt vorgehen, den falscher Umgang mit der Feuchtigkeit kann zu fehlenden Erträgen führen.
Durch die erwähnte 12/12 Licht und Dunkelperiode werden die Pflanzen veranlasst ihr wahres Geschlecht zu offenbaren.
Sobald das Geschlecht feststeht, entfernt man normalerweise die männlichen bevor sie ihren Pollen ausschütten können. So beschützt man die zukünftigen Blüten vor unnötigen Samen.
Die männliche Blüte
Die männliche Blüte wird meistens früher sichtbar als die weibliche bei der Umstellung auf eine 12/12 Periode ungefähr eine bis zwei Wochen früher als die weiblichen.
Sobald sich die männlichen Blüten formiert haben, wird der Pollen schnell gebildet.
Es wird immer einen Pollensack geben, der sich besonders früh öffnet, sogar innerhalb von 24 Stunden.
Hier gilt es schnell zu erkennen und zu entfernen.
Wenn du diese männliche weiterkultivieren willst, ohne den Ertrag deiner weiblichen zu gefährden, dann tue dies in einem separatem Raum.
Die weibliche Blüte
Der hohe THC-Gehalt und mitunter hohe Erträge machen die weibliche Cannabispflanze sehr begehrt unter Menschen auf der ganzen Welt.
Ideale weibliche Indoor Pflanzen haben eine stabile, buschige und kompakte Statur und dichtes Blattwerk.
Die meisten zeigen die ersten Blüteanzeichen innerhalb von ein bis drei Wochen mittels der 12/12 Periode.
Nahe der Haupttriebspitze lassen sich die ersten Blütenansätze erkennen.
Nach und nach entwickeln sich auf allen Zweigen Blütenansätze von oben nach unten .
Eine weibliche Blüte erkennt man gut an ihren im Durchschnitt 6-12mm langen, flaumigen weißen Blütennarben, die zusammen eine V-Form bilden.
Dieses Narbenpaar entspringt eines hellgrünen Blütenkelches, welcher eine Eizelle beinhaltet.
Die narbenbesetzten Blütenkelche bilden entlang des Zweigs dichte Blütentrauben.
In den ersten vier bis fünf Wochen geht diese Entwicklung rasant voran.
Danach ebbt das Wachstum ein wenig ab, zeigt aber bis zur endgültigen Entwicklung immer noch leichte Fortschritte.
In den letzten zwei bis drei Blütewochen schwellen die Blüten nochmals stark an.
Wenn weibliche Blüten befruchtet worden von männlichen Pollen, verlangsamt sich die Blütenproduktion, denn der Fokus liegt nun auf der Samenbildung.
Sinsemilla-Blüte
Das Wort Sinsemilla kommt aus dem spanischen und bedeutet soviel wie „samenlos“ oder „ohne Samen“.
Eine Sinsemilla-Blüte ist eine Blüte, welche keine Samen trägt.
Es wurde also verhindert, dass es zur Bestäubung kommt, genau dies macht diese Blüten überall so begehrt.
Sie können bedenkenlos konsumiert werden und haben bei guter Züchtung und einer interessanten Sorte einen exzellenten Geschmack und Wirkung.
Da sich in den fertigen Blüten keine Samen befinden, werden nervige Aussortierprozesse vermieden.
Die fertigen Sinsemilla-Buds weisen einen sehr hohen THC-Gehalt auf.
Wenn sich die weibliche Blüte auf dem Höhepunkt befindet, schwellen auch die Blütennarben an und verfärben sich am Ende bei endgültiger Reife meist rötlich und bräunlich.
Für kommerzielle Grower und Genießer sollte eine Sinsemilla Ernte immer höchste Bedeutung haben.
Es kann ungehindert zu einer fantastischen Blütenbildung kommen und nach sechs bis zehn Wochen fertiggestellt sein.
Blüten die ohne Samenproduktion wachsen können, haben höhere Erträge und höhere THC-Gehälter.
Stelle sicher, dass keine Bestäubung möglich ist und ihr Buds ohne Samen genießen könnt.
Zwittrige Blüten
- gegen Ende weiblicher Blüte manchmal männliche Blüten in Buds
- je nach Veranlagung auch schon früher
- bei überschreiten des Blütehöhepunktes steigt Wahrscheinlichkeit zwittriger Entwicklung